

Autor: Tobias Hagemann – testet seit über 15 Jahren Akku-Gartengeräte in seinem eigenen Garten.
Warum die richtige Pflege so wichtig ist
Viele Gartenfreunde machen denselben Fehler: Sie verwenden ihre Akku-Heckenschere Saison für Saison, reinigen sie kaum und wundern sich über sinkende Leistung oder stumpfe Schnitte. Dabei gilt: Wer seine Heckenschere regelmäßig pflegt, schützt nicht nur das Gerät, sondern erhöht die Lebensdauer deutlich – und sorgt für ein besseres Schnittergebnis.
Heckenscheren arbeiten mit hoher Geschwindigkeit, Reibung und sind ständiger Belastung durch Pflanzensäfte, Harze und Witterungseinflüsse ausgesetzt. Ohne regelmäßige Pflege verkleben die Klingen, der Motor wird überlastet und es drohen frühzeitige Defekte.
In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie du deine Akku-Heckenschere richtig reinigst, wartest und lagerst. Egal ob Einsteiger oder erfahrener Heimwerker – mit dieser Anleitung bleibt dein Gerät in Topform.
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Vorbereitung: Das brauchst du
Bevor du loslegst, bereite dir alles Benötigte vor. Sicherheit geht vor – und mit dem richtigen Werkzeug geht die Arbeit leichter von der Hand.

Benötigtes Material & Werkzeug:
Arbeitshandschuhe (schnittfest)
Schutzbrille
Weiches Tuch oder Lappen
Nylon- oder Wurzelbürste
Holzspatel oder Kunststoffschaber
Harzlöser / Kettenspray / Universalreiniger
Pflegeöl für Gartenwerkzeuge
Schraubendreher (bei Messerwechsel)
Ersatzmesser (optional)
Akku (entfernt!)
Weiche Unterlage oder Werkbank
Tipp: Bereite dir einen kleinen Arbeitsbereich im Freien oder in der Werkstatt vor. Achte darauf, dass Kinder keinen Zugang zum gereinigten Gerät haben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reinigung und Pflege
1. Akku entfernen
Warum? Sicherheit geht vor! Ein eingesetzter Akku birgt Verletzungsgefahr. Viele unterschätzen die Kraft des Motors, selbst bei kleinen Bewegungen.
2. Grobe Verschmutzungen entfernen
Wie? Mit der Bürste oder dem Spatel lose Schnittreste, Erde, Blätter und Schmutz entfernen. Auch zwischen den Messerzähnen gründlich reinigen.
Tipp: Auch die Luftschlitze am Gehäuse nicht vergessen – verstopfte Schlitze führen zu Überhitzung.
3. Harzrückstände lösen
Wie? Harzlöser oder Kettenspray gleichmäßig auf die Schneidblätter aufsprühen, 5–10 Minuten einwirken lassen.
Warum? Harz wirkt wie Kleber und blockiert die freie Bewegung der Messer. Regelmäßige Entfernung verhindert Leistungsverlust.
4. Klingen vorsichtig abwischen
Wie? Mit einem weichen, leicht befeuchteten Lappen abwischen. Immer von der Schneide wegwischen, um Verletzungen zu vermeiden.
Tipp: Bei hartnkckigem Schmutz mehrmals mit dem Reiniger behandeln.
5. Messerklingen ölen
Wie? Einige Tropfen Pflegeöl entlang der Messerleiste verteilen, anschließend Gerät kurz im Leerlauf laufen lassen (bei eingesetztem Akku und sicherem Stand).
Warum? Das Öl verteilt sich gleichmäßig und verhindert Korrosion. Das Gerät läuft dadurch ruhiger und effizienter.
6. Gehäuse reinigen
Wie? Mit trockenem oder leicht feuchtem Tuch abwischen. Keine aggressiven Haushaltsreiniger verwenden, da diese Kunststoffteile beschädigen können.
Praxistipp: Ein Pinsel eignet sich hervorragend für schwer zugängliche Stellen.
7. Bewegliche Teile prüfen
Tipp: Gängigkeit der Mechanik mit der Hand (bei entferntem Akku!) testen. Falls Schwergängigkeit spürbar ist, gezielt ölen.
8. Messer auf Beschädigungen prüfen
Warum? Schon kleine Kerben oder Risse können zu gefährlichen Vibrationen oder unsauberen Schnitten führen.
Wie? Klingen optisch und taktil kontrollieren. Bei Unsicherheit besser ersetzen.
9. Messer nachschärfen (optional)
Wie? Mit Feile oder Schleifstein im Originalwinkel nachschärfen. Alternativ bieten viele Fachhändler Schleifservice an.
Warnung: Nur schärfen, wenn du Erfahrung hast – falscher Winkel zerstört die Klinge.
Alternativ bieten viele Fachhändler Schleifservice an. → Anleitung zum Heckenscheren-Schärfen.
10. Gerät sicher lagern
Wie? Nach der Pflege sollte das Gerät an einem trockenen, frostfreien Ort gelagert werden. Ideal: Originalverpackung oder geschlossene Werkzeugbox.
Zusatz: Nutze Klingenschutz oder befestige eine Kartonabdeckung über die Messer.
Häufige Fehler vermeiden
Viele Probleme bei Heckenscheren entstehen durch kleine Versäumnisse. Hier die wichtigsten Fehlerquellen – und wie du sie vermeidest:
Fehler | Folge | Lösung |
---|---|---|
Akku beim Reinigen drin | Verletzungsgefahr | Immer zuerst den Akku entfernen |
Wasser zur Reinigung | Elektronikschaden | Nur trocken oder mit Spezialreiniger arbeiten |
Kein Öl | Rost, Reibung | Nach jeder Nutzung leicht einölen |
Harz nicht entfernt | Blockierte Messer | Regelmäßig Harzlöser verwenden |
Lagerung draußen | Korrosion, Defekte | Immer trocken, frostfrei, kindersicher |
Stumpfe Messer ignoriert | Schlechte Schnittergebnisse | Regelmäßig Sichtprüfung und ggf. Schärfen |
Folge: Verletzungsgefahr
Lösung: Immer zuerst den Akku entfernen
Folge: Elektronikschaden
Lösung: Nur trocken oder mit Spezialreiniger arbeiten
Folge: Rost, Reibung
Lösung: Nach jeder Nutzung leicht einölen
Folge: Blockierte Messer
Lösung: Regelmäßig Harzlöser verwenden
Folge: Korrosion, Defekte
Lösung: Immer trocken, frostfrei, kindersicher
Folge: Schlechte Schnittergebnisse
Lösung: Regelmäßig Sichtprüfung und ggf. Schärfen
Nachbereitung und langfristige Pflege
Die richtige Nachsorge stellt sicher, dass du auch in der nächsten Saison mit voller Power loslegen kannst.
Sofort nach dem Gebrauch:
Grobreinigung mit Bürste und Lappen
Harzlöser anwenden
Klingen und Gelenke ölen
Monatlich (bei häufiger Nutzung):
Schraubben und Lager prüfen
Lüftungsschlitze reinigen
Funktionsprüfung unter Last
Winterpause vorbereiten:
Akku auf 50–80 % laden und entnehmen
Komplettreinigung und Ölpflege
Gerät mit Silicagel oder Luftpolsterfolie trocken einlagern
Extra-Tipp:
Gerät mit Inventaretikett, Pflege-Checkliste und Datum versehen – ideal für Hobbygärtner mit mehreren Geräten
Zusätzliche Tipps vom Profi
Akkus separat und halbgeladen lagern: Lithium-Ionen-Akkus halten sich bei 50–80 % Ladung am längsten
Kombigeräte regelmäßig prüfen: Wer Akku und Ladegerät für mehrere Geräte nutzt, sollte deren Kontakte regelmäßig reinigen
Reiniger auf biologischer Basis bevorzugen: Schonend zur Umwelt und trotzdem effektiv gegen Harz
Schneidewerk regelmäßig testen: Einfach ein Blatt Papier schneiden – klappt das nicht sauber, ist Nachschärfen nötig
Video-Tutorials nutzen: Hersteller bieten oft hilfreiche Schritt-für-Schritt-Videos zur Wartung ihrer Modelle
FAQ – Häufige Fragen zur Reinigung von Akku-Heckenscheren

Wie oft sollte ich meine Akku-Heckenschere reinigen?
Nach jedem Einsatz ist eine kurze Reinigung empfohlen. Eine gründlichere Pflege sollte alle 5–10 Einsätze erfolgen. Bei harzhaltigen Pflanzen (z. B. Koniferen) sogar öfter.
Kann ich WD-40 als Schmiermittel verwenden?
WD-40 ist für kurzfristige Schmierung geeignet, jedoch kein dauerhafter Klingenschutz. Besser sind spezielle Pflegeöle für Gartengeräte, da sie auch Rostschutz bieten.
Wie erkenne ich, ob die Messer stumpf sind?
Wenn die Hecke eher gequetscht als sauber geschnitten aussieht, ist ein Nachschärfen notwendig. Auch erhöhter Lärm beim Schneiden kann ein Hinweis sein.
Darf ich die Messer mit Wasser reinigen?
Nein, Wasser kann in die Elektronik eindringen. Immer trocken oder mit Spezialreinigern arbeiten. Nur Gehäuseflächen dürfen mit leicht feuchtem Tuch behandelt werden.
Wann muss ich die Messer austauschen?
Wenn sie sichtbar verbogen oder trotz Schärfung stumpf bleiben. Ersatzteile gibt es meist beim Hersteller oder im gut sortierten Fachhandel.
Welcher Harzlöser ist empfehlenswert?
Spezialprodukte von Marken wie Stihl, Einhell oder Makita sind optimal abgestimmt auf die verwendeten Materialien. Achte auf biologische Abbaubarkeit.
Wie lange hält eine Akku-Heckenschere bei guter Pflege?
Je nach Modell und Nutzung kann eine gepflegte Heckenschere 8–12 Jahre problemlos funktionieren. Voraussetzung ist ein sorgsamer Umgang und regelmäßige Pflege.
Fazit: Gut gepflegt ist halb gewonnen
Mit der richtigen Pflege bleibt deine Akku-Heckenschere zuverlässig, scharf und langlebig. Die regelmäßige Reinigung sorgt nicht nur für bessere Schnittergebnisse, sondern verhhindert auch teure Defekte.
Nimm dir nach jedem Einsatz ein paar Minuten Zeit – dein Gerät wird es dir mit langjähriger Leistung danken. Halte dich einfach an diese Anleitung – dann bleibt dein Gerät wie neu.
Jetzt weißt du, worauf es ankommt – ran an die Arbeit!

Tobias Hagemann
Tobias ist erfahrener Gartenpraktiker und testet seit über 15 Jahren regelmäßig Akku-Gartengeräte in seinem eigenen Garten. Auf aldido.de teilt er praxisnahe Tipps, vergleicht Geräte und hilft Lesern, die richtige Kaufentscheidung zu treffen.